(30.Sep.2020) Manchmal entpuppen sich Menschen, denen man das nicht zutraut, an Stellen wo man es nicht für möglich hält, als zimperliche Mimosen. Das geht anderen mit mir auch so.
Völlig unklar ist mir aber, warum die Unterstellung der Voreingenommenheit zu Trotzreaktionen und Zickereien führt. Warum wird Voreingenommenheit so oft als etwas Schlechtes fehlgedeutet?
Voreingenommenheit beim Menschen ist doch so etwas wie der Erwartungswert der Stochastik und basiert auf bereits gemachten Erfahrungen. Man könnte Voreingenommenheit auch als standpunkt- und erfahrungsbedingte Sichtweise verstehen. Was der eine als Mißstand bezeichnet kann für einen anderen durchaus ein erstrebenswertes Ziel sein – für Moral und Ethik bleibt da, ebenfalls standpunktbedingt, auch viel Interpretationsspielraum.
Kleines Beispiel: Kürzlich trafen wir beim Spaziergang eine kurz nach der Wende nach Thüringen geratene uns bekannte Ukrainerin, die für weißrussisches Aufbegehren gegen den dortigen Regierenden überhaupt kein Verständnis hat. Schließlich ging und geht es den Weißrussen sehr gut und der vermeintliche Diktator hat dafür erst gesorgt. Eben immer eine Frage des Standpunktes.