(20.März2023) Diese Woche scheint, wenn man sich die Schlagzeilen so ansieht, der Klugscheißerei gewidmet zu sein. Elektroautos werden von den „Experten“ als praxistauglich eingestuft – gut, wenn man genauer hinkuckt, geht es eher darum, daß das bald so sein könnte und die deutschen Handwerker könnten viel mehr schaffen, wenn sie nur mehr auf Digitalisierung setzen würden.
Wenn Elektroautos Praxistauglichkeit attestiert wird, bin ich immer sehr neugierig darauf, was sich da plötzlich getan haben soll. Aber wer mit dem Auto nur in der Stadt rumgondelt und nicht weiter als 200km in den Urlaub fährt – natürlich ohne großes Gepäck und im Sommer – braucht eigentlich auch kein Auto oder? Wenn man aber mit Kindern (Plural!), Paddelbooten und/oder Anhänger unterwegs ist, ins Ausland will und vielleicht Tagesetappen von 1000km schaffen muss, der muss sich gefälligst umgewöhnen. Daß die sauschweren Elektrokisten nicht nur keinen nennenswerten Kofferraum haben sondern auch sauteuer sind, das steht komischerweise nie im ersten Absatz.
Den deutschen Handwerkern wurde die Digitalisierung gerade erst so richtig schmackhaft gemacht. Bei der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung nämlich. Vorletzte Woche hieß es noch, daß die eAU für kleine und mittelständige Unternehmen eine deutliche Belastung wäre – heute sollen die Handwerker gefälligst auf Papier und Bleistift verzichten. Klar, bei der tollen und super preiswerten Software die es für KMU so gibt, vergisst man ganz schnell, daß es keine Arbeiter und keine Lehrlinge gibt – dafür aber massenhaft Sozialwesen und BWLer. Nein, das Bildungssystem und die Politik in Deutschland haben natürlich nix mit den Missständen zu tun…